Motto

Wer wagt es, sich den donnernden Zügen entgegen zu stellen?
Die kleinen Blümchen zwischen den Eisenbahnschwellen.
Erich Kästner

Samstag, 17. Oktober 2009

Werden in Coswig/Sachsen Steuergelder verschleudert?

Was hat die DB in Coswig vor?

In der öffentlichen Stadtratssitzung an 30.09.2009 informierte das von der DB beauftragte Planungsbüro die Bürger über eine umfangreiche Baumaßnahme am Bahndamm zwischen dem Neubaugebiet Dresdner Straße und der Neucoswiger Straße. Das betrifft einem 800m langem Teilabschnitt der zu ertüchtigenden Strecke zwischen Radebeul und Weinböhla (ca. 12 km).
Hier soll der bestehende Bahndamm vollständig abgetragen und neu, unter Zusatz von Bindemitteln, errichtet werden. Ziel soll sein, das nach Abschluß der Baumaßnahme die ICE-Züge statt mit 160Km/h dann mit 200km/h verkehren können.

Zu erfahren war auch, daß sich dadurch die Fahrzeit der Züge von und nach Leipzig bzw. Berlin um sage und schreibe ca. 55 Sekunden verkürzt. Oder anders ausgedrückt: pro 1km ein Zeitgewinn von 4,5 Sekunden!

Auch wenn ein großer Teil der Mittel aus dem Konjunkturpaket 2 stammt, es sind unser aller Steuergelder die in den Sand gesetzt bzw. in Beton gegossen werden sollen. Dabei hören wir täglich von horrender Neuverschuldung in den Nachrichten, hier paßt doch etwas nicht mehr zusammen!

Mit dem Entfall des Bahndamm-Neubaues könnte ein sicherlich nicht unerheblicher Kostenanteil des Projektes eingespart werden! Denn Gutachten aus dem Jahr 1999 weisen diesen Bereich als stabil aus!


Sinnvoller wäre, die DB entscheidet, ihre ICE-Züge auf dem fraglichen Streckenabschnitt von etwa 12km weiterhin mit bereits zugelassenen max. 160km/h verkehren zu lassen, auf die 55 Sekunden Fahrzeitgewinn zu verzichten und Maßnahmen zu realisieren, die eine Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen der in Bahnnähe wohnenden Bürger bringen. Die gegenwärtige Lärmbelastung ist schon grenzwertig!

Wird das gegenüber der ursprünglichen Planung geänderte Projekt, also der fragliche 800m lange Bahndammneubau von der DB durchgezogen, fällt außerdem der gegenwärtige Baumbestand, es handelt sich um etwa 600 Robinien, der Säge zum Opfer. Das neue Panorama im Osten von Coswig prägt dann eine „triste Mauer“, ganz abgesehen davon das nun der natürliche Schallschutz völlig fehlt!

Die Coswiger fühlen sich mit dem „Beton-Bahndamm-Projekt“, mitten in einem dichtbesiedelten Wohngebiet, zum Versuchskaninchen für neue Technologien degradiert.
Wie sich Schwingungen durch den verfestigten Damm auf die Gebäude, auch im Neubaugebiet Dresdener Straße, auswirken kann überhaupt nicht vorausberechnet werden.

Wenn diesem Wahnsinn nicht rechtzeitig ein Riegel vorgeschoben wird, müssen wir uns in Sachsen zu Recht als „Schleuder-Sachsen“ bezeichnen lassen. Die Waldschlösschenbrücke in Dresden und der City-Tunnel in Leipzig (ebenfalls DB-Objekt) haben unserem Ruf wahrlich schon genug geschadet.
Wir wollen das nicht, wir Coswiger Bürger wehren uns mit allen zu Gebote stehenden Mitteln!

Es sind die Steuergelder aller Bürger die verschleudert werden, wir hoffen das sich eine breite Front gegen solchen Unfug wendet!

Claus Gallas
Oststraße 8
01640 Coswig

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