Motto

Wer wagt es, sich den donnernden Zügen entgegen zu stellen?
Die kleinen Blümchen zwischen den Eisenbahnschwellen.
Erich Kästner

Sonntag, 4. September 2011

Lärmschutz und Privat-Initiative

Ein Versuch, miteinander über Lösungen zu sprechen
von Reinhard Heinrich 
Am vorigen Freitag lud die FDP Coswig Vertreter beider Bürgerinitiativen zu einem Gespräch über mögliche Lösungswege für das Bahnlärm-Problem ein.

Für die Bürgerinitiative "Am Neucoswiger Bahndamm" (bestehend seit Oktober 2009) nahmen vier Vertreter teil - so kompetent, wie man als Laie eben sein kann. Aber doch Fachleute verschiedener Art, darunter ein Geologieprofessor, ein "Ehren-Lockführer" der Harzquerbahn (Eisenbahnfan also), ein semiprofessioneller Journalist und ein in Coswig wohnender Mitarbeiter des Umweltamtes der Landeshauptstadt.

Diese Berufe waren insofern interessant, als der Geologe etwas zur Standfestigkeit von Häusern, Bahndämmen und Schallschutzmauern in unserem tektonisch nicht völlig toten Territorium zu sagen wusste, während der gesetzeskundige Umweltamts-Angestellte sich in den Bauvorschriften für Schallschutzwände auskannte. Der "Ehren-Lockführer" sprach als betroffener Anwohner und der Journalist berichtet hier.

Die Einlader waren nicht so ganz glücklich über die ungleiche Beteiligung seitens der zwei Bürgerinitiativen aber mussten natürlich die Tatsachen hinnehmen, wie sie sind.

Dessen ungeachtet legte der (wie per Einladung angekündigt) anwesende parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr, MdB Jan Mücke, seine Ansichten dar - sowie die Aussichten, was an unserem Bahndamm noch von behördlicher Seite für den Lärmschutz geschehen könne: Nämlich wenig bis nichts. Er machte jedoch, lebhaft unterstützt von seinen Coswiger Parteifreunden, darauf aufmerksam, dass die Chance einer Problemlösung durch private Initiativen, insbesondere Investitionen von privatem Kapital, immer noch offen stehe. Damit dieses Kapital auf Rendite treffe (und also positiv lebhaft reagiere), sei eine Verknüpfung mit Gewinnung "erneuerbarer" Energie denkbar und werde auch anderswo in der Bundesrepublik bereits angewendet.

Die Vertreter der Bürgerinitiative Am Neucoswiger Bahndamm nahmen den Vorschlag zwar mit einer gewissen Skepsis bezüglich der Durchführbarkeit auf, werden sich aber einem Versuch von Investoren, uns zu helfen indem sie sich nützen, prinzipiell nicht in den Weg stellen.

Letzten Endes werden Baugenehmigung immer noch durch Behörden im Auftrag und unter demokratischer Kontrolle unserer Volksvertreter entschieden, so dass dieses Projekt auf alle Fälle noch in einem demokratischen Prozess geprüft werden wird.

Auf Bürgerbeteiligung zu pochen, sehen wir dabei als unsere wichtigste Aufgabe an.

1 Kommentar:

  1. Aber ich verstehe gar nicht warum die Bahn sich nicht auch um den Lärmschutz an ihren Strecken kümmert. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass man die Anwohner in der Nähe der Bahnstrecke schont und die belastung möglichst gering hält.

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