Motto

Wer wagt es, sich den donnernden Zügen entgegen zu stellen?
Die kleinen Blümchen zwischen den Eisenbahnschwellen.
Erich Kästner

Donnerstag, 14. Januar 2010

Still ruht die Bahn.

Außer dass seit dem 12.12.09 tatsächlich keine Züge mehr auf der „alten Berliner Strecke“ fahren, tut sich in Sachen Bahnausbau zwischen Coswig und Weinböhla nichts. Auch ein Änderungsantrag ist nicht in Sicht (Ich hatte zwischenzeitlich die Grüne Liga Sachsen gebeten, mich bei Eingang entsprechender Unterlagen zu informieren).

Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin weiterhin der Meinung, dass die Abtragung und Neuaufschüttung unnötig ist und wir weiter versuchen sollten, dies zu verhindern.

Nur falls das nicht gelingt:

Forderungen zum naturschutzrechtlichen Ausgleich für die zusätzlich vorgesehenen Fällungen von 1400 Bäumen am Coswiger Bahndamm

  • Die Ausgleichsmaßnahmen sind in jedem Fall trassennah vorzusehen, um den Verlust der biotopverbindenden Funktion der jetzigen Vegetation und deren immissionsschützende Wirkung zu kompensieren. Am Fuß des Dammes ist unmittelbar nach Abschluß der Dammbaumaßnahmen eine Mischung aus schnell- (z.B. Säulenpappel, Robinie, Weiß-Weide) und langsamwachsenden (z.B. Eichenarten) Bäumen zu pflanzen, um sowohl mittel- als auch langfristig die genannten Funktionen wiederherzustellen.
  • Die bisherigen Untersuchungen enthalten keine Aussagen zu Lebensräumen und Vermehrungsstätten besonders geschützter Tierarten (Biotope nach § 26 SächsNatSchG), z.B. Bruthöhlen von Spechten und Hohltauben, Brutplätze von Nachtigallen, Schlafplätze von Fledermäusen und Lebensräumen besonders geschützter Insekten (z.B. Juchtenkäfer). Diese Untersuchungen sind nachzuholen und Ausgleichsmaßnahmen – über den rein flächenbezogenen Ersatz hinaus – vorzusehen.
Besondere Sorge bereitet mir der Zeitplan der Baumßnahme: Lt. Ausschreibung ab Mitte März 2010 bis Mitte Mai 2011. D.h. es muß schlimmstenfalls damit gerechnet werden, dass die Masse der Fällungen (mit der erforderlichen Ausnahmegenehmigung der unteren Naturschutzbehörde – Umweltamt LRA Meissen) mitten in der Vegetations- und Brutzeit erfolgt.

Die oben genannten Forderungen sind Ergebnisse erster Überlegungen von mir als Halb-Fachmensch in Sachen Naturschutz und dürfen gern kritisiert, geändert oder ergänzt werden.

Nachträglich allen ein
gesundes und hoffentlich wenig durch den Bahnbau beeinträchtigtes neues Jahr wünscht Thomas Werner-Neubauer

(verfaßt am 05.01.2010) 
[Die oben abgebildete Lokomotive fuhr übrigens 
niemals nach Berlin  sondern zog den 
Orient-Express von Paris nach Istambul, 
wo sie heute vor dem Bahnhof Sirkeci steht.

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