Motto

Wer wagt es, sich den donnernden Zügen entgegen zu stellen?
Die kleinen Blümchen zwischen den Eisenbahnschwellen.
Erich Kästner

Freitag, 23. Oktober 2009

Vom "Spitzentreffen" zurück - zur Kleinarbeit


Wie die Sächsische Zeitung uns heute berichtet, war unser Termin beim OB gesten ein "Spitzentreffen". [im Bild rechts (Foto: Thomas Kube) v.l.n.r. ein Professor für Geologie, ein BLOG-Redakteur  ein Ehrenlockführer und ein OB] Was man so alles für Worte finden kann ... Wir haben es als ein vertrauensvolles Gespräch empfunden und den OB als besorgten "Stadtvater" erlebt, der die berechtigten Interessen seiner Stadtbewohner ernst nimmt und zu vertreten weiß. Den Bahndamm hat er sich vor Ort selbst angeschaut.

Und "Spitzen" waren wir sicherlich nicht in erster Linie, sondern einfach engagierte Bürger, die sich am Donnerstag Mittag eine Stunde Zeit nehmen konnten. Wenn man schon von "Spitzen" sprechen will, so haben wir noch jede Menge weitere hoch kompetente Leute, ohne die wir sonst nicht so schlagkräftig argumentieren könnten.
Und da sind  die fleißigen Unterschriftensammler, denen man ("aus Kreisen der Bevölkerung") nun schon halb vorwirft, den Bahndamm entlang nicht bis Weinböhla gekommen zu sein. Eigentlich positiv, wie viel noch unterschreiben würden, wenn sie nur wüßten, wo und wie. Aber wir sind eine ganz neue Bürgerinitiative, haben das alles noch nie so gemeinsam gemacht und müssen auch noch einiges lernen. Zum Beispiel auch den Umgang mit der Presse. Neuer Merksatz: "Sage keinem Journalisten Worte, die er irgendwie mißverstehen kann!"

Was wir brauchen, ist Erfolg. Und da sind wir dankbar für öffentliche Aufmerksamkeit. Und wollen uns streng an die Fakten halten. Ein solcher Fakt ist die freundlich aufgerundete Zahl von "rund 300 Unterschriften". Ganz so viele haben wir jedenfalls nicht alleine gesammelt. Aber ein Ehepaar (Rentner) allein schon fast die Hälfte! Und: Unserem OB lagen, als wir unsere Sammlung ablieferten, bereits viele weitere Briefe und Stellungnahmen - kurzum Wortmeldungen von Coswiger Bürgern vor, die nicht gewartet haben, bis einer von uns klingelt. Die haben wir natürlich nicht gezählt. Wie auch? Alles zusammen gerechnet, ergibt sich für OB Frank Neupold ein ziemlich klares Bild, wie seine Coswiger ticken - bezüglich des Totalabrisses mit anschließendem Neuaufbau von 800m Bahndamm zwischen den Brücken Dresdner und Neucoswiger Straße. Und auch bezüglich der Lärmbelastung nach Sanierung, bei Hochgeschwindigkeitszügen mit über 200 km/h.

Episode am Rande: Nachdem wir im letzten Zeitungsbericht zu Bahngegnern erklärt worden waren, was einfach falsch ist, wollten wir wenigstens dem OB gegenüber zeigen, was wir wirklich sind. Einer von uns nahm seine Urkunde von der Wand und trug sie mit ins Rathaus: Sogar einen Ehren-Lockführer haben wir unter uns - auf der Oststraße. Und diese Ausbildung, die Zeit und einen Haufen Geld kostet, macht wohl kein "Bahngegner".
Wir bleiben dabei: Wir sind Bahnfreunde. Aber gerade als Freunde dieser in Sachsen 171 Jahre alten Einrichtung können wir nicht tatenlos zuschauen, wenn Manager ohne Rücksicht auf Menschen, Umwelt und wirtschaftliche Vernunft Entscheidungen nach Kassenlage durchpeitschen wollen.

Fazit der Woche: Können wir noch nicht ziehen. Heute war Herr Neupold zum Gespräch bei den Entscheidern der Deutsche Bahn AG. Er wird uns informieren. Versprochen.

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